Am 19. November gibt es in Niederschindmaas ein Wiedersehen mit Pfarrer Matthias Franke. Er wird dort um 10.00 Uhr den Gottesdienst zum Volkstrauertag halten, bei dem traditionell auch der verstorbenen Kameraden der örtlichen Feuerwehr gedacht wird. Dazu lädt die Kirchengemeinde herzlich ein.
Weitere Gottesdiensttermine im November:
5. November: 14.00 Uhr Besonderer Gottesdienst in Gesau
12. November: 9.00 Uhr Gottesdienst in Niederschindmaas
22. November (Buß- und Bettag): 10.00 Uhr Predigtgottesdienst in Dennheritz
26. November: 9.00 Uhr Sakramentsgottesdienst in Dennheritz und 14.00 Uhr Sakramentsgottesdienst in Niederschindmaas
Das große Fest der Evangelischen Kirche in Deutschland steht im Oktober bevor: 500 Jahre Reformation. Kaum jemand kommt daran vorbei. Luther-Socken, Luther-Brötchen, Luther-Bier, Luther-Tassen … – die Wirtschaft hat dieses Jubiläum entdeckt und genutzt. Und manch einer hat das Gefühl: Jetzt reicht es aber langsam wieder.
Was würde Martin Luther selbst dazu sagen, wie er vermarktet wird – sogar als Spielfigur aus Plastik? Wir wissen es nicht. Aber vielleicht würde er sich sogar freuen, zumindest darüber, dass seine Gesichtszüge nicht nur für Verkaufsstrategien missbraucht werden, sondern dass sein Gesicht dazu dient, an vielen Stellen auch über die Anliegen, die damals die Reformation auslösten, wieder neu nachzudenken. Was ist heute typisch evangelisch?
Sola scriptura! Sola fide! Sola gratia! Solus Christus! – Allein durch die Schrift! Allein durch Glaube! Allein durch Gnade! Allein durch Christus! Diese Schlagworte fassen die Grundüberzeugungen der Reformatoren zusammen.
Die Bibel (scriptura) ist als Gottes Wort Regel und Richtschnur, an der sich das Leben von allen Christen ausrichten muss. Alle Ordnungen und Traditionen müssen sich an der Schrift messen lassen.
Keiner kann oder muss sich die Gnade (gratia) Gottes verdienen, sondern durch Jesus Christus sind wir Gottes geliebte Kinder. Deshalb begegnet Gott jedem Menschen in der Schrift ohne die Vermittlung durch andere. Gott will direkt zu uns sprechen. Ihm geht es um eine persönliche Beziehung.
Kein Mensch kann sich die Anerkennung durch Gott verdienen. Vielmehr hat sich Gott durch den Tod und die Auferweckung Jesu Christi uns Menschen zugewandt und uns Zugang verschafft zu seinem Reich, das bereits in der Gegenwart immer wieder aufblitzt und zu leuchten beginnt.
Allein durch den Glauben (fide – Vertrauen) an Jesus Christus, der seinen Ursprung in der Zuwendung Gottes zu uns Menschen hat, kann ich der Anerkennung Gottes gewiss sein.
Die Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen waren sehr weitreichend. Die Bibel wurde in die Muttersprache der Menschen übersetzt und die Gottesdienste ebenfalls auf Deutsch gehalten. Gleichzeitig wurde ein umfangreiches Schulwesen aufgebaut, um Menschen Lesen und Schreiben beizubringen, damit sie selbst Bibel lesen konnten. Gute Werke, die mir einen besseren Stand vor Gott bringen sollten, wurden verworfen und damit die Angst vor einem Gott, der wie ein strafender Richter nur darauf wartete, das böse Handeln der Menschen zu bestrafen. Vielmehr wurde ein Leben nach Gottes Gebot und Verheißung zur Antwort auf die Gnade Gottes und seine Liebe zu uns.
Typisch evangelisch heißt also: Gott begegnet allen Menschen, ohne dass eine Vermittlung durch andere nötig ist. Als Christ darf ich der Gnade Gottes in meinem Leben gewiss sein. Ich bin wertvoll und von ihm geliebt. Meine Antwort darauf ist ein Leben im Vertrauen auf Gottes Zuwendung zu mir.
Das ist alles sehr viel? Deshalb lohnt es sich, in den kommenden Wochen die vielen Angebote zu nutzen, um selbst wieder darüber nachzudenken, was evangelisch heißt – übrigens auch in Glauchau, wenn dort mit einem umfangreichen Programm vom 13. bis 22. Oktober 475 Reformation in der Stadt gefeiert wird.
Pfarrer Matthias Große
1. Oktober: 14.00 Uhr Besonderer Gottesdienst in Gesau
8. Oktober: 9.00 Uhr Predigtgottesdienst in Niederschindmaas
15. Oktober: 9.00 Uhr Sakramentsgottesdienst zu Kirchweih in Dennheritz
22. Oktober: 9.00 Uhr Sakramentsgottesdienst zu Kirchweih in Niederschindmaas
29. Oktober: 9.00 Uhr Predigtgottesdienst in Dennheritz
31. Oktober: 9.30 Uhr Sächsischer Gemeindebibeltag in der Sachsenlandhalle Glauchau
Standen Sie schon einmal richtig unter Druck? Fühlten sich ungerecht behandelt und kämpften für Ihr Recht? Paulus ergeht es so. In der Apostelgeschichte wird ab dem Kapitel 21 davon erzählt. In Jerusalem wird er verhaftet. Dann beginnt der Weg durch die Instanzen: römischer Oberst, Hoher Rat der Juden, Statthalter in Cäsarea, König und schließlich die Überführung zum Kaiser in Rom. Mehrere Jahre dauert das, sicher eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen.
Und immer wieder wird von Reden berichtet, die Paulus hält. Er verteidigt sich, pocht auf sein Recht als römischer Bürger, aber er beleidigt nicht und verrennt sich nicht. Nein, er gibt Zeugnis von Jesus Christus, der ihm vor Damaskus begegnet ist und ihm Hoffnung und Frieden geschenkt hat.
In diesem Zusammenhang spricht er auch den Satz der für den Monat August als Monatsspruch ausgewählt ist: „Gottes Hilfe habe ich erfahren bis zum heutigen Tag und stehe nun hier und bin sein Zeuge bei Groß und Klein.“ (Apg 26,22)
Immer, wenn es eng um Paulus wird, erinnert er sich an das, was er mit Jesus Christus in der Vergangenheit erlebt hat, wie er geführt worden ist auch in schweren Zeiten, wo er Kraft und Zuversicht gefunden hat, obwohl er angefeindet und verspottet worden ist. Er vergewissert sich dessen, dass sich Jesus Christus in der Vergangenheit immer wieder als derjenige erwiesen hat, der ihn an seiner Hand geführt und bewahrt hat. Das lässt ihn nicht verzagen. Vielmehr wird er so gestärkt, um seinen Widersachern aufrecht und ehrlich entgegen zu treten und mutig nach vorn zu schauen. Bewundernswert!
Solche Klarheit, solchen Mut, solche Gewissheit wünsche ich mir manchmal – gerade dann, wenn Dinge unklar scheinen oder wenn ich unter Druck stehe.
Bald beginnt das neue Schuljahr. Viele Menschen haben die vergangenen Wochen genutzt, um sich im Urlaub zu erholen, um Kraft zu tanken, vielleicht auch, um einfach einmal abzuschalten und Abstand zu gewinnen. Doch schnell kommen wir wieder in die Mühlen des Alltags, kommen unter Druck und beginnen zu kämpfen. Schauen wir gerade dann zurück auf das, was uns unser Herr in der Vergangenheit schon an Gutem geschenkt hat. Vergewissern wir uns selbst und gegenseitig, dass wir von ihm geführt und gehalten sind.
Das stärkt. Das schenkt Klarheit und Mut. Das gibt Zeugnis von Jesus Christus, der an unserer Seite ist, jeden Tag unseres Leben. Ihnen allen, auch im Namen des Kirchenvorstandes und aller Mitarbeitenden, wünsche ich eine gesegnete und friedvolle Zeit.
Pfarrer Matthias Große
Zur Gemeindeausfahrt unserer Schwesterkirchengemeinden gab es dieses Jahr ein Wiedersehen mit Pfarrer Franke und seiner Frau Johanna. 30 Männer und Frauen aus unseren Gemeinden – im Alter von 10 bis 90 Jahren – sind dazu am 9. Mai mit dem Bus nach Schmorkau aufgebrochen. Nach dem Mittagessen lud Matthias Franke dort in der Kirche zu einer Andacht samt Besichtigung. Und es gab viel zu erzählen. Den Plausch hat uns Johanna Franke mit einem von ihr vorbereiteten Kaffeetrinken versüßt. Doch die Zeit verging wie im Fluge, und wir mussten zu unserem weiteren Programmpunkt aufbrechen. Der führte uns in den Rhododendronpark am Hutberg in Kamenz. Der Park wurde Ende des 19. Jahrhunderts angelegt und beherbergt eine Vielzahl von Rhododendren und Azaleen. Nach einem Tag mit vielen neuen Eindrücken und Erlebnissen ging es dann wieder nach Hause.
Von einem Dorfpfarrer wird Folgendes erzählt: „Wirtshausfreuden, vor allem das Kartenspielen, das waren seine großen Leidenschaften. Und so kam es wieder einmal: Der Pfarrer hatte beim abendlichen Kartenspiel verloren. Doch er weigerte sich, wie sonst immer üblich, die Getränkekosten seiner Mitspieler zu übernehmen. Da war guter Rat teuer. Die Mitspieler schlugen dem Pfarrer einen Handel vor: Wenn Du bei der Osterpredigt in der nächsten Woche dreimal das Wort „Trumpf“ aussprichst, dann musst Du nicht bezahlen! Der Pfarrer überlegte. Und nach einer kurzen Pause sagte er: Okay, aber unter einer Bedingung: Niemand soll etwas von der Abmachung erfahren. Dem stimmten alle zu.
Die Woche verstrich, die im Geheimen abgesprochene Wette sprach sich natürlich herum. Die Kirche am Ostersonntag war bis auf den letzten Platz gefüllt. Das ganze Dorf war gekommen, nur um zu sehen und zu hören, wie der Pfarrer die Abmachung gewinnen könnte. Als der Pfarrer auf die Kanzel steigt, kehrt gespannte Ruhe ein. Siegesgewiss lächelt der Pfarrer in die Gesichter seiner Gemeinde. Er liest den Predigttext. Und dann beginnt er die Predigt mit donnernder Stimme: ‚Trumpf – Trumpf – Trumpf! So schallt es nachts dumpf aus finsteren Wirtshaushöhlen. Doch an Ostern heißt es nicht Trumpf. Denn die Stimme des Auferstandenen übertönt das dumpfe Grölen. Laut ruft der Auferstandene in die Finsternis der Nacht hinein: Triumph!‘
Die Minen der Gemeindeglieder erstarren. Damit hatte niemand gerechnet. Der Pfarrer hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte die Zeche bereits mit den ersten Sätzen der Predigt vom Halse. Freudig setzte er seine Predigt fort.“ Soweit diese Geschichte.
Ostern steht vor der Tür – das wichtigste Fest der Christenheit, das Grunddatum unseres Glaubens: Triumph! Der Tod hat ein Ende. Das Leben hat gesiegt.
Nicht umsonst haben unsere Väter und Mütter im Glauben den Ostertermin in das zeitige Frühjahr gelegt. So wie die Natur aus dem Winterschlaf erwacht und sich das Leben in den Pflanzen und Tieren wieder Bahn bricht, so hat sich mit der Auferstehung Jesu Christi das Leben in der Finsternis des Todes Bahn gebrochen. Und wir dürfen daran Anteil haben.
Das gibt uns schon heute und hier Kraft und Zuversicht, um unseren Lebensweg getröstet und mit Freude zu gehen. Am Schluss steht nicht das Ende, sondern der Beginn des Lebens bei Gott. Triumph! Triumph! Triumph! Das ist Ostern. Die Zeche ist bezahlt. Wir dürfen und können befreit leben, weil wir eine Zukunft haben, die über unsere Welt hinausreicht. Gott sei Dank!
Ich wünsche Ihnen, auch im Namen aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und der Kirchenvorstände, ein gesegnetes Osterfest.Pfarrer Matthias Große
Bald ist es soweit: Am 9. April, dem Sonntag Palmarum, findet um 10.00 Uhr der diesjährige Konfirmationsgottesdienst in der Kirche in Dennheritz statt.
Vor gut eineinhalb Jahren haben sich (siehe Foto, 1. Reihe von links) Chantal und Lucienna Dwornik (Gesau), Marie Billing (Gesau) und Aaron Hofmann (Dennheritz) mit Pfarrer Matthias Franke auf den Weg gemacht, um sich auf diesen Tag vorzubereiten. Seit vergangenen Sommer haben sie gemeinsam mit den Vorkonfirmanden der Klasse 7 gemeinsam Unterricht. Und nun haben wir die letzten Wochen gemeinsam nach Gott gefragt, manches miteinander erlebt und oft auch gelacht.
Wer die Gruppe noch einmal vor der Konfirmation erleben will, kann dies im Besonderen Gottesdienst am 2. April um 14.00 Uhr in der Gesauer Kirche tun, den die Konfirmandengruppe zum Thema „Ich glaub’s.“ mit gestalten wird.
Im Konfirmationsgottesdienst werden die vier Konfis dann ihr „Ja“ zur Taufe sprechen. Ich hoffe und wünsche mir, dass ihre Entscheidung für Jesus Christus den Jugendlichen ein Leben lang Halt und Orientierung gibt und sie im Kreise der Gemeinde Jesu Christi sicher ihren Lebensweg gehen.
Vier Tage nach der Konfirmation, am Gründonnerstag (13. April) werden dann die Jugendlichen um 19.00 Uhr in Gesau das Erstabendmahl feiern.
Begleiten wir unsere Konfirmanden auch weiterhin mit unserem Gebet! Bitten wir Gott, dass er sie behüte, sie immer wieder ihre Nähe erleben lässt! Und lassen wir die Jugendlichen Heimat finden in unseren Gemeinden!
Außerplanmäßige Kosten für Innenraum
Für jeden gut sichtbar nähern sich die Dacharbeiten an der Kirche in Niederschindmaas dem Ende. Der weitere Verlauf ist aber von den Witterungsbedingungen abhängig. Nach der Auswertung des neuen Schwingungsgutachtens, das am dritten März erstellt wurde, kann die Glocke nun wieder zurück in den Glockenstuhl. Die erforderlichen Elektroarbeiten im Glockenturm wurden durch die Firma Brewko abgeschlossen.
Sorgen bereiten die Arbeiten im Kirchenschiff und Altarraum. Dort müssen noch Putz– und Malerarbeiten durchgeführt werden. Dazu sind außerplanmäßige Finanzmittel nötig, die zum Teil durch Spenden aufgebracht werden müssen. Sie sehen also, wir sind auch weiter auf Ihre Unterstützung angewiesen, um die Kirche auch innen wieder zu einem Schmuckstück werden zu lassen. Ein Termin für die Gesamtfertigstellung steht noch nicht fest.
In der Hoffnung auf eine baldige Fertigstellung der Kirche und Ihre Spendenbereitschaft grüßt Sie der Kirchenvorstand Dennheritz-Niederschindmaas.
(Friedbert Weise)