Nach dem Willen der Kirchenleitung soll es künftig in Sachsen größere Gemeindestrukturen geben. Seit Längerem wird deswegen auch im hiesigen Kirchenbezirk diskutiert, wie diese Einheiten aussehen könnten. So sind etwa die Glauchauer Gemeinden St. Georgen, Luther und Wernsdorf bereits fusioniert. Nun haben auch die Kirchenvorstände von Dennheritz-Niederschindmaas und Schlunzig konkrete Gespräche über einen Zusammenschluss aufgenommen. Ziel ist der Erhalt einer eigenständigen Kirchengemeinde im ländlichen Raum. Die Dennheritzer hatten schon vor einem Jahr die Tür dazu geöffnet, im Januar haben nun auch die Schlunziger Gemeindevertreter für diesen Schritt gestimmt. Am 21. März sprachen die Kirchenvorstände nun noch einmal offen über die Zukunft der neuen Gemeinde und erörterten weitere Schritte. Offen ist etwa, welchen Namen die Gemeinde künftig tragen soll. Der Zusammenschluss könnte zum Jahreswechsel erfolgen. Ein nächstes Treffen ist für Juni vereinbart.
Es ist ein charakteristisches Merkmal des Christentums, dass die Nachfolger aufgefordert werden, den empfangenen Glauben weiterzugeben. Im letzten Kapitel des Matthäusevangeliums bekommen die Jünger den Auftrag, in alle Welt zu gehen und alle Völker zu Jüngern zu machen, sie zu taufen und alles so zu lehren, wie Jesus es ihnen geboten hat.
Im Lukasevangelium wird berichtet, dass Jesus jeweils zwei seiner Anhänger zusammen beauftragte, in die Städte und Orte zu gehen. Sie haben den Auftrag, das Reich Gottes zu predigen und die Kranken zu heilen. Dort, wo sie aufgenommen werden, sollen sie bleiben, aber wo sie nicht gewollt sind, sollen sie weiterziehen und den Staub von ihren Füßen schütteln. Auf die Botschaft Jesu gab es unterschiedliche Reaktionen, Annahme und Ablehnung. Das war damals so und ist es auch bis heute.
Der Missionsbefehl ist ein Auftrag an uns Christen. So konnte es geschehen, dass sich der christliche Glaube auf der ganzen Welt ausbreitete. Egal ob im südlichsten Afrika oder in Japan, ob in Nordkorea oder im tiefsten Regenwald von Ecuador, überall wird die christliche Botschaft von Kreuz und Auferstehung geglaubt und weitergegeben. Die Bibel ist in die verschiedensten Sprachen übersetzt und mit viel Einfallsreichtum wurden Worte aus dem christlichen Denken in Stammessprachen übersetzt, die diese Worte nicht kannten.
Dieser Auftrag gilt auch für uns. Wir leben hier in Ostdeutschland in einem der atheistischsten Landstriche der Welt. Viele wissen nichts mehr vom Glauben und kennen die grundlegenden christlichen Feste und Inhalte nicht mehr. Da ist jeder Einzelne an seinem Platz gefragt, etwas über seinen Glauben zu erzählen. Viele sind nicht interessiert, aber manch einer hat auch Interesse an christlichen Fragen.
Bei meiner Ordination am 4. März wurde ich in den Dienst als Pfarrerin der Ev.-Luth. Landeskirche Sachsens entsandt. Das geschah unter Handauflegung, wie es schon in der Apostelgeschichte 6,6 berichtet wird: „Und sie beteten und legten ihnen die Hände auf.“ Eine Beauftragung unter Handauflegung und Gebet ist also ursprüngliche christliche Tradition und wird bis heute so praktiziert. Deshalb war dieser Tag auch ein besonderer für mich, und ich bin dankbar für den fröhlichen, feierlichen Gottesdienst mit anschließendem Beieinandersein im Gemeindesaal und dem abschließenden Abendmahl wieder in der Kirche. Viele waren dabei und ganz viele haben sich eingebracht und mitgeholfen. In dieser Weise wird Gemeinde lebendig. Viele sind dabei und jeder bringt sich mit seinen Gaben ein.
Ich möchte mich auf diese Weise bei allen herzlich bedanken, bei allen, die gekommen sind und dazu beigetragen haben, dass es ein bunter und erfüllter Tag werden konnte. Ohne Ihre Mithilfe in vielfältiger Form wäre das nicht möglich gewesen. Und im Mittelpunkt der Gemeinde steht der auferstandene Herr Jesus Christus.
Pfarrerin Ulrike Lange
4. März: 14:00 Uhr Festgottesdienst zur Ordination von Pfarrerin Ulrike Lange in Gesau
11. März: 10.30 Uhr Predigtgottesdienst mit Vorstellung der Konfirmanden in Dennheritz
18. März: 9.00 Uhr Predigtgottesdienst zur Bibelwoche in Niederschindmaas
25. März: 10.00 Uhr Festgottesdienst zur Konfirmation in Remse
Wir freuen uns, dass ab 1. März Pfarrerin Ulrike Lange die Pfarrstelle im Schwesterkirchenverband Glauchau-Gesau, Dennheritz-Niederschindmaas und Remse-Jerisau übertragen bekommen wird. Damit ist auch das Dennheritzer Pfarrhaus wieder besetzt.
Wir wünschen Frau Lange und Ihrer Familie, dass sie sich gut einleben in der neuen Umgebung, sich bei uns wohl fühlen und Pfarrerin Lange zum Segen für die Menschen im Schwesterkirchenverband und darüber hinaus wird.
Am Anfang des Dienstes als Pfarrer bzw. Pfarrerin steht die Ordination, durch die Menschen unter Gebet und Segen beauftragt werden zur Verkündigung des Wortes Gottes, zur Leitung von Taufe und Abendmahl, zur Seelsorge und zur Verwaltung einer Kirchengemeinde.
Dies feiern wir im Gottesdienst am 4. März um 14:00 Uhr in der St. Andreaskirche in Gesau. Im Anschluss an den Gottesdienst findet im Gemeindezentrum ein Kaffeetrinken mit der Möglichkeit zu Grußworten statt. Der Nachmittag soll dann gegen 17:30 Uhr mit der Feier des Heiligen Abendmahles in der Kirche abgeschlossen werden. Sie sind dazu alle herzlich eingeladen!
Wann hatten Sie zum letzten Mal richtigen Durst? Bei uns gibt es überall genug Wasser. Verdursten muss hier niemand. In vielen Ländern der Welt ist das anders.
Vor kurzem las ich ein Erlebnis eines Mannes, der in Äthiopien mit dem Auto unterwegs war zum Camp einer Hilfsorganisation. Die ganze Landschaft war ausgetrocknet und wüst. Hinter dem Wagen bildete sich eine große Staubwolke. Auf einmal tauchte am Straßenrand eine hochgewachsene Frau auf. Sie winkte müde und streckte eine leere Plastikflasche entgegen. Dann nahm sie die silberne Kette von ihrem Hals und hielt sie dem Fremden entgegen. Der äthiopische Fahrer sagte: „Das ist ihr Brautschmuck, das Wertvollste, was sie hat.“ Eine Silberkette für eine Flasche Wasser? (aus: Walter, Martina /Werth, Martin (Hg.): Die Jahreslosung 2018…, Neukirchen-Vluyn 2017)
In der Jahreslosung für dieses Jahr geht es auch um Wasser. In der Offenbarung 21,6 heißt es: „Gott spricht: Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“
Obwohl wir in unserem Land mehr als genug Wasser haben, erlebe ich immer wieder Menschen, die großen Durst haben: Durst nach Leben, Anerkennung, Erfolg, Liebe. Wie schwer ist es in unserer wohlhabenden Gesellschaft, solchen Durst zu stillen!
Mit diesen Worten wird unser Blick auf die Quelle lebendigen Wassers gelenkt – kein Wasser aus dem Wasserhahn oder einer Flasche, vielmehr eine Quelle, an der unser Durst nach Leben gestillt wird.
Die Zeilen der Offenbarung stehen im Zusammenhang mit dem Blick des Sehers Johannes an das Ende der Zeit, dann, wenn Jesus Christus einmal wiederkommen und diese Welt zur Vollendung führen wird. Spätestens dort wird unser Durst nach Leben gestillt werden.
Das ist keine billige Vertröstung aufs Jenseits. Vielmehr stärkt uns dieser Ausblick mitten in unserer Gegenwart gerade für die Zeiten, in denen es in unserem Leben trocken und wüst wird – so wie für Johannes die Gegenwart wüst und trocken war.
Dann gehen wir sicher unsere Schritte durchs Jahr in der Gewissheit: Ich lebe schon heute und hier aus der Kraft des lebendigen Wassers. Ich habe ein Ziel, zu dem ich unterwegs bin, bei dem ich zu Hause bin.
Dafür muss ich nichts bezahlen. Ich muss vorher auch nicht erst irgendeine Leistung erbringen. Es reicht, die Hand auszustrecken zu dieser Quelle und von dieser Hoffnung zu trinken.
Noch einmal zurück zum Erlebnis in Äthiopien: Die Frau hätte für Wasser nahezu alles gegeben. Aber der Fremde hat die Frau kurzerhand im Auto mitgenommen und in das Camp gebracht. Dort gab es genug Wasser für sie. Umsonst.
Solche Erfahrungen wünsche ich Ihnen auf dem Weg durch dieses Jahr.
Pfarrer Matthias Große
4. Februar: 14.00 Uhr Besonderer Gottesdienst in Gesau
11. Februar: 9.00 Uhr Predigtgottesdienst in Niederschindmaas
18. Februar: 10.30 Uhr Predigtgottesdienst in Dennheritz
25. Februar: 10.30 Uhr Sakramentsgottesdienst in Niederschindmaas
1. Januar: 15.30 Uhr Sakramentsgottesdienst in Niederschindmaas
7. Januar: 14.00 Uhr Besonderer Gottesdienst in Gesau
14. Januar: 9.00 Uhr Predigtgottesdienst in Niederschindmaas
21. Januar: 10.00 Uhr Sakramentsgottesdienst in Dennheritz
28. Januar: 10.30 Uhr Sakramentsgottesdienst in Niederschindmaas
24. Dezember: Christvespern mit Krippenspiel um 15.00 Uhr in Dennheritz und 16.30 Uhr in Niederschindmaas; 18.00 Uhr musikalische Andacht in Dennheritz
25. Dezember: 9.00 Uhr Festgottesdienst in Niederschindmaas
26. Dezember: 10.00 Uhr Festgottesdienst mit Chor in Dennheritz
31. Dezember: 16.00 Uhr Sakramentsgottesdienst in Dennheritz
1. Januar: 15.30 Uhr Sakramentsgottesdienst in Niederschindmaas
„…denn er hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen…“ (Psalm 91,11). Dieser Vers ist einer der meistgewünschten Taufsprüche, den Eltern für ihre Kinder auswählen. Welch schöner Gedanke! Gott schickt Engel, die sich um das Kind kümmern und es behüten. Und selbst wenn Eltern und Kinder getrennt sind, dann bleibt das Vertrauen: Gottes Engel sind bei ihnen.
In der Bibel treten Engel immer als Boten Gottes in Erscheinung. Sie haben Menschen etwas Wichtiges im Auftrag Gottes mitzuteilen. So berührt ein Engel den erschöpften und gebrochenen Propheten Elia. Er weckt ihn auf und stärkt ihn. Elia schöpft neuen Lebensmut. (1. Könige 19). Oder auch Maria. Ein Engel Gottes begegnet ihr und teilt ihr Gottes Plan und Weg mit ihr mit. Die Weihnachtsgeschichte (Lukas 1-2).
Engel bleiben geheimnisvolle Wesen. Sie sind Verbindungsglieder zwischen der geheimnisvollen Welt Gottes, die unerklärbar und unbeweisbar bleibt, deren Glanz wir aber ganz besonders in den kommenden Tagen und Wochen überall aufblitzen sehen. Sehnsucht wird geweckt.
Im Erzgebirge gab es die Tradition, in der Christnacht in die Fenster der Häuser für jedes Mädchen, das im Hause lebt, einen Engel mit Kerzen in das Fenster zu stellen. Ein Bergmann stand für jeden Jungen. Heute wird es wohl kaum eine Weihnachtstube geben ohne Engel. Es gibt sie in vielfältigen Formen, manche kunstvoll geschnitzt, andere eher fast kitschig und rund gedrechselt. Sicher sind viele davon einfach nur stimmungsvoller Schmuck. Doch manche dieser Engel werden uns zu Boten der Herrlichkeit Gottes, deren Gegenwart besonders in der Geburt Jesu Christi Gestalt gewinnt. Ich bin gespannt, welche Exemplare beim Weihnachtsmarkt am 2. Adventswochenende in Glauchau in der St. Georgenkirche zu sehen sein werden und vor allem, welche Geschichten sie erzählen.
Gott wendet sich uns Menschen direkt zu, und das in einem kleinem, auf Hilfe angewiesenem Kind, in einem Hinterhof der Weltgeschichte. Dort beginnt etwas Neues zu wachsen – etwas, dass bald die Welt verändern wird, weil in diesem Kind in der Krippe Gott selbst erfahrbar und spürbar wird. Begleitet, verkündigt auch von Engeln, Gottes Boten.
Das ist nichts für den Verstand oder mit Vernunft zu erforschen. Dennoch spüren wir dieses Wunder der Weihnacht, wie es uns erfüllt und in uns lebendig wird und letztlich unsere Sehnsucht nach Frieden und Zukunft stillt. Und mancher Bote dieses Wunders wird für mich zum Engel, der mir Gottes Gegenwart vor Augen stellt.
Ich wünsche Ihnen, auch im Namen aller Mitarbeitenden und der Kirchenvorstände, dass Sie in den nächsten Tagen und Wochen bei allem Trubel und allen Herausforderungen erleben, dass das Kind in der Krippe von Bethlehem Ihnen nahe kommt, Sie erfüllt und es Weihnachten wird in Ihnen. Möge unser Herr Ihnen dafür die richtigen Boten senden, damit Sie gestärkt und mit Freude in das neue Jahr des Herrn 2018 gehen können.
Gottes Engel sei mit Ihnen!
Pfarrer Matthias Große