Glauchau. Nach Beschluss der Verbandsversammlung zur Neukalkulation der Trinkwassergebühren vom 17. September 2025 und deren geplanten Umsetzung mit Änderung der Wasserversorgungssatzung im Dezember 2025, erhöht sich ab 1. Januar 2026 im Verbandsgebiet des RZV die Verbrauchsgebühr für Trinkwasser von 2,27 €/m³ (brutto) auf 2,89 €/m³ (brutto) bei gleichzeitiger Anpassung der Grundgebühren u. a. bei der kleinsten Zählergröße Q3 4 von 12,04 €/Monat (brutto) auf 14,98 €/Monat (brutto).
Ein durchschnittlicher 2-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus mit einem Jahresverbrauch von 60 m³ Trinkwasser zahlt demnach ab 2026 für Grundgebühren (GG) und Verbrauchsgebühren (VG) 353,16 € brutto im Jahr (GG = 179,76 € + VG = 173,40 €) statt bisher 280,68 € brutto im Jahr (GG = 144,48 € + VG = 136,20 €). Das sind gegenüber heute 72,48 € mehr im Jahr (6,04 € im Monat).
Bei einem Vier-Personen-Haushalt im Einfamilienhaus mit einer jährlichen Abnahmemenge von 120 m³ betragen die Mehrkosten dann 109,36 € brutto (9,11 € im Monat). In einem Mehrfamilienhaus fällt die Steigerung je Haushalt entsprechend geringer aus.
Die tatsächlichen Kosten sind stark vom individuellen Gebrauchsverhalten eines jeden Kunden abhängig.
Mit der Neukalkulation der Trinkwassergebühren stehen dem Verband und damit für Investitionen in den Mitgliedskommunen in den nächsten 3 Jahren rund 51 Mio. € finanzielle Mittel für die Sanierung und Modernisierung der technischen Infrastruktur der Wasserversorgung zur Verfügung.
Für die langfristige Leistungsfähigkeit und Zukunftsfestigkeit der Netze und Anlagen sind diese Mittel notwendig. Bedeutende Vorhaben für die kommenden Jahre sind u. a. der Neubau des Wasserwerkes Kertzsch, die Fortschreibung der Rohrnetzerneuerung, Ersatzneubauten von Hochbehältern sowie die Entwicklung weiterer Anpassungsstrategien für Demografie und Klimawandel.
Neben diesen langfristigen Herausforderungen steigen die Anforderungen aus Gewässer- und Ressourcenschutz, Erhöhung der Trinkwasserqualität, Digitalisierung, IT-Sicherheit und Energieeffizienz.
Der gestiegene technische Aufwand verbunden mit erhöhten Baukosten für Investitionen, die allgemeinen Kostensteigerungen der letzten 5 Jahre insbesondere bei Energie, Rohstoffen, Bau- und Dienstleistungen, Kreditzinsen, Fernwasserbezügen von Vorlieferanten, Löhnen und der demografisch bedingte Rückgang der Trinkwasserabgabemenge verbunden mit dem hierzulande vergleichsweise sparsamen Wasserverbrauch müssen in der zu-künftigen Kalkulation ihren Niederschlag finden.

- 1.665 Kilometer lang ist das Trinkwassernetz im Verbandsgebiet des RZV.
- 49 Pumpwerke fördern jährlich etwa 9,3 Millionen Kubikmeter Fernwasser und orts-nahes Wasser aus 14 Eigenaufkommen sowie 6 Wasserwerken für rund 210.000 Einwohner im Verbandsgebiet des RZV.
- Der mit 66 Prozent größte Teil des Trinkwassers stammt aus der Talsperre Eibenstock. Von dort gelangt es als Rohwasser ins Wasserwerk Burkersdorf, wo es der Zweckverband Fernwasser Südsachsen aufbereitet und in das RZV-Netz einspeist. Daneben bezieht der RZV zu 4 Prozent Trinkwasser von benachbarten Wasserversorgern so-wie zu 8 Prozent Rohwasser aus der Talsperre Stollberg, das im Wasserwerk Stollberg vom RZV aufbereitet und in sein Netz eingespeist wird. 22 Prozent des Bedarfs werden mit aufbereiteten Trinkwasser aus RZV-Eigengewinnungsanlagen gedeckt.
- 82 Liter Trinkwasser nutzt ein Bürger im Verbandsgebiet des RZV pro Tag. Das ist über ein Drittel weniger als im bundesdeutschen Durchschnitt mit 127 Litern. (Quelle BDEW und VKU)
- Mit bis zu 1.000 Trinkwasserproben jährlich sichert der RZV die sehr gute Qualität des Trinkwassers.

